Trierer Museen in der Kulturlandschaft
Nero, Stadtgeschichte und kreative Workshops
Die fünf Museen der Museumsstadt Trier beteiligen sich am 22. Mai 2016 wieder am Internationalen Museumtag und bieten ein vielfältiges Programm für die ganze Familie. In den drei Museen, die sich an der großen Nero-Ausstellung beteiligen, erhalten Einzelbesucher reduzierten Eintritt in die thematisch aufeinander abgestimmten Ausstellungen, die jeweils von 10 bis 18 Uhr zu sehen sind. Im Museum am Dom ist die Ausstellung „Nero und die Christen“ geöffnet, im Rheinischen Landesmuseum Trier „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ und im Stadtmuseum Simeonstift „Lust und Verbrechen. Der Mythos Nero in der Kunst“. Führungen für jeweils fünf Euro finden um 11 Uhr im Stadtmuseum, um 14 Uhr im Landesmuseum und um 16 Uhr im Museum am Dom statt. Parallel dazu ist die Dauerausstellung des Landesmuseums zur gesamten Geschichte Triers von der Steinzeit bis zum letzten Kurfürsten bei freiem Eintritt von 10-17 Uhr geöffnet.
Im Museum am Dom wird der rechtzeitig zur Nero Ausstellung fertiggestellte Band mit kriminellen Kurzgeschichten rund um Nero in Trier vorgestellt. Unter dem Titel „Im Visier: Nero“ haben fünf Trierer Autoren ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Herausgekommen sind witzige und skurrile Kriminalfälle. Am Museumstag werden die Autoren Stephan Brakensiek, Carsten Neß, Moni Reinsch, Sabine Schneider und Paul Walz im Deckenmalereisaal des Museums am Dom exklusiv aus ihren Geschichten vorlesen. Nach einer Einführung in das Buchprojekt um 11:30 Uhr schließen sich halbstündige Lesungen um 11:45 Uhr, 12:15 Uhr, 13:45 Uhr und 14:15 Uhr an.
Im Stadtmuseum Simeonstift präsentiert die Gruppe Werkform im Trebeta-Saal des Stadtmuseums „NERO Brandneu“, das sind Arbeiten, die eigens für die Nero-Ausstellung entstanden sind. Kostenlose Workshops der Gruppe Werkform finden im museumspädagogischen Bereich des Stadtmuseums Simeonstift für Kinder und Erwachsene statt. Um 11 Uhr lädt die Buchbinderei Edy Willems zum Buchbinden ein, bei dem ein Heft mit einem „Nero“-Umschlag gestaltet werden kann. Ein Scherenschnitt-Workshop für Groß und Klein beginnt um 13 Uhr. Hier fertigen die Teilnehmer unter Anleitung der Gruppe Werkform einen Scherenschnitt, der von einem kaiserlichen Lorbeerkranz geschmückt wird. Beim dritten Workshop um 15 Uhr können mit bunt bepinselten unterschiedlichen Setzkastenbuchstaben Wörter gedruckt werden, Hong and Friends machen daraus dann individuelle Buttons. Ebenfalls um 15 Uhr findet eine kostenlose stadtgeschichtliche Führung in arabischer und kurdischer Sprache statt, zu der Flüchtlinge herzlich eingeladen sind.
Karl Marx und der Kalte Krieg
Im Museum Karl-Marx-Haus ist vom 10-18 Uhr die Sonderausstellung „Der Kalte Krieg. Ursachen – Geschichte – Folgen“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zu sehen. Einführungsvorträge finden um 11:30 Uhr und um 14:00 Uhr statt. Außerdem präsentiert das Museum den Film „Der Fall X – Wie die DDR West-Berlin erobern wollte“. Die Dokumentation der Bundesstiftung Aufarbeitung startet jeweils um 13 Uhr und 15:30 Uhr, jeweils eine Viertelstunde vorher wird in den Film eingeführt. Und auch Karl Marx ist selbstverständlich Teil des umfangreichen Programms. Halbstündige Kurzführungen zur Biografie und Wirkungsgeschichte des berühmten Trierer Sohnes finden um 13 Uhr, um 14:30 Uhr und um 15:15 Uhr statt. Kinder von 5 bis 12 Jahren lernen unter Anleitung das Falten von Kranichen für den Frieden mit Origami-Technik, das Motto lautet „Sadako, 1000 Kraniche und 1 Wunsch“. Das Angebot besteht zwischen 13 und 16 Uhr. Der Eintritt in das Museum Karl-Marx-Haus ist frei.
Juwelen der Buchkunst
In der Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier ist ebenfalls der Eintritt für alle Besucher frei. Von 10 bis 17 Uhr lässt sich die mit ihrer hochkarätigen Ausstellung und wechselnden Exponaten unter dem Titel „Hundert Highlights – Kostbare Handschriften und Drucke“ entdecken. Zu den weltberühmten Stücken zählen unter anderen der zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehörende „Codex Egberti“, das „Ada-Evangeliar“ oder auch die „Trierer Apokalypse“. Frühe Buchdrucke, darunter die „Gutenberg-Bibel“, reich bebilderte Handschriften und barocke Globen machen die Ausstellung zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.
Das komplette Trierer Programm in der Übersicht
Der Internationale Museumstag
Museen sind Knotenpunkte in einem weit verzweigten Kulturnetz, das unsere Städte und Regionen prägt. Ihre Sammlungen und Ausstellungen zeugen von den dynamischen kulturellen Entwicklungen, die unsere Kulturlandschaft formen. Phänomene wie demografischer Wandel, Migration, wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen verändern (unsere) Kulturen. Museen bilden diese Veränderungen ab: Sie schützen, bewahren und präsentieren kulturelle Ausdrucksformen, Bilder und Geschichten und machen auf diese Weise kulturelle Identität und Diversität erfahrbar und sichtbar.
Das Motto des Internationalen Museumstages 2016 „Museen in der Kulturlandschaft“ richtet den Blick auf die Vernetzung der Museen in ihrem kulturellen Umfeld. Der Zusammenschluss der Museumsstadt Trier praktiziert die gute Zusammenarbeit seit vielen Jahren. Gemeinsam koordiniert und veröffentlicht werden die Ferienprogramme der fünf großen Trierer Museen, der Internationale Museumstag im Mai und die Lange Nacht der Museen (22. September). 2016 findet am 31. Oktober in Trier zusätzlich die Nacht der Heiligen statt.
Der Internationale Museumstag wurde 1977 vom Internationalen Museumsrat ins Leben gerufen und wird seit 1978 um den 18. Mai gefeiert. Seit 1992 wird der Tag von einem jährlich wechselnden Motto begleitet.