Programm der Trierer Museen im Herbst

Die Museen, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten sowie Bau- und Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz sind seit Mitte Mai wieder geöffnet. Dennoch ist es aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich, Großereignisse wie die beliebte Lange Nacht der Museen zu veranstalten. Die vielfältigen Angebote der Trierer Museen lassen sich aktuell am besten mit persönlichen Besuchen in den Häusern entdecken. Die fünf Museen der Museumsstadt Trier bieten nicht nur neue Sonderausstellungen, sondern auch Aktionen, Führungen und Kinderprogramme an.

 

Rheinisches Landesmuseum Trier

Blick in die Sonderausstellung „ECHO“ im Rheinischen Landesmuseum Trier. © GDKE, RLM Trier, Th. Zühmer
Blick in die Sonderausstellung „ECHO“ im Rheinischen Landesmuseum Trier.
© GDKE, RLM Trier, Th. Zühmer

Neben der Dauerausstellung mit ihren herausragenden archäologischen Fundstücken aus Trier und der Region zeigt das Rheinische Landesmuseum Trier die Sonderausstellung „ECHO. Die Aura der Antike. Werner Kroener“ (bis 12. September 2021) mit moderner Kunst. Die Werke des Münchener Malers Werner Kroener gehen allesamt von antiken Originalen aus. Dabei werden Abbilder antiker Originale aus dem Landesmuseum Trier und der Glyptothek München der digitalen, selbstleuchtenden Malerei Kroeners gegenübergestellt. Das Ergebnis ist eine poetische, farbig schimmernde Wechselwirkung zwischen der idealisierenden antiken Kunst und ihrem interpretierten Abbild. Die Sonderausstellung ist im regulären Museumseintritt enthalten.

Bis Jahresende laden verschiedene Veranstaltungen Erwachsene und Kinder ein, das Landesmuseum und die Trierer Römerbauten zu besuchen. Neben öffentlichen Führungen und Expertengesprächen für Erwachsene steht das Herbstferienprogramm unter dem Motto „Farbe und Körper in Aktion!“. Am Mittwoch, 14. Oktober und Donnerstag, 15. Oktober 2020, jeweils 10-11.30 Uhr, erkunden Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren spielerisch die Sonderausstellung „ECHO“. Im Mittelpunkt stehen Wahrnehmung und Wirkung der leuchtenden, digitalen Malerei. Abschließend gestaltet jedes Kind selbst ein antikes Vorbild farbenfroh um. Die Termine sind einzeln zu buchen. Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung erforderlich unter muspaed.rlmt@gdke.rlp.de, Kostenbeitrag 4 € p. Kind (inkl. Eintritt und Material).

Familien mit Kindern können während der regulären Öffnungszeiten darüber hinaus auch auf eigene Faust die Sonderausstellung mit der ECHO-Kunsttasche erkunden. Von Kunst-Memory, Suchspiel, Malaufgaben mit Buntstiften, Märchengeschichte, bis hin zum Kunst-Puzzle gibt es in jedem Raum kleine Aufgaben zu lösen. Auch das Trierer Amphitheater kann mit einer Rallye und Familientasche spielerisch entdeckt werden. Für beide Angebote gilt Ausleihe bzw. Ausgabe jeweils an der Eintrittskasse, im Eintritt inbegriffen. Solange der Vorrat reicht.

Gruppenbesuche: Wer gemeinsam mit Freunden oder Familie das Landesmuseum mit einer privaten Führung besuchen möchte, kann bei unserem Partner, der Trier Tourismus und Marketing GmbH, Tourist-Information, Tel. 0651 97808-20 / -21 / -52, fuehrungen@trier-info.de einstündige Führungen durch die Römische Abteilung der Dauerausstellung für maximal zehn Personen buchen bzw. Führungen durch die „ECHO“ Sonderausstellung für maximal sechs Personen.

Dabei gelten die allgemeinen Hygiene- und Schutzmaßnahmen: Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern, Ausfüllen eines Kontaktformulars pro Haushalt/Familie.

Gruppen ohne Führung mit max. 10 Personen sind gebeten ihren Besuch unter muspaed.rlmt@gdke.rlp.de anzumelden.

Online-Angebote: Auch von Zuhause aus lassen sich die Kulturschätze entdecken! Auf der Website der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (www.gdke-rlp.de) erwartet Kinder und Erwachsene im Bereich #KulturErbeOnline eine virtuelle Reise durch das kulturelle Erbe von Rheinland-Pfalz! Von Videos mit beeindruckenden Rekonstruktionen der Trierer Römerbauten bis hin zu Erläuterungen zu ausgesuchten Museumsexponaten. Spiel und Spaß mit immer neuen Ideen zum Malen und Basteln gibt es in der Rubrik „Kids & Co.“

Weitere Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter www.landesmuseum-trier.de und www.zentrum-der-antike.de.

 

Stadtmuseum Simeonstift Trier

Outfit aus der Kollektion „Dust“ von Jennifer Fach © Enrico Mathieu
Outfit aus der Kollektion „Dust“ von Jennifer Fach © Enrico Mathieu

Im Rahmen der Sonderausstellung „Gesammelt und gesichtet“ (bis 14. Februar 2021) präsentiert das Modedesign-Mastersemester Aktuelles zum Thema „Conscious Ethics. Nachhaltigkeit in der Mode“. Wie passen Mode und Nachhaltigkeit zusammen? Mit dieser Frage haben sich Modedesign-Studierende im Wintersemester 2019/20 an der Hochschule Trier beschäftigt und verschiedene Ansätze zur Umsetzung erarbeitet. Auch mit dem Aspekt des Sammelns haben sich die Studierenden intensiv auseinandergesetzt. Welcher ‚alten‘, bereits abgetragenen Kleidung kann man frisches Leben einhauchen und sie in ein neues, modisches Statement umwandeln? Wie stelle ich diese Umwandlung technisch, aber auch Designansprüchen gerecht werdend an? Im Rahmen der Ausstellungsreihe #triersammelt sind ausgewählte Arbeiten vom 1. bis 13. September im Stadtmuseum Simeonstift ausgestellt. Am 12. und 13. September stehen Studierende jeweils von 14 bis 17 Uhr in der Ausstellung Rede und Antwort. Ab dem 18. Oktober ist die Sonderausstellung „Ein besonderer Ort. 50 Jahre Universität Trier in Schlaglichtern“ geöffnet, die spannende Einblicke in die 1970 neu gegründete geisteswissenschaftlich ausgerichtete Universität ermöglicht.

Es ist darüber hinaus ebenfalls möglich, das Stadtmuseum Simeonstift im Rahmen von Führungen zu besuchen. Bis zu zehn Personen können als feste Gruppe durch die Dauer- oder die Sonderausstellung geführt werden. Seit Juli werden auch wieder regelmäßig öffentliche Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellung angeboten, bei denen besondere Sicherheitsvorkehrungen gelten. Erlaubt sind maximal zehn Personen pro Rundgang, Teilnehmer*innen müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und ihre Kontaktdaten angeben. Eintrittskarten gibt es 30 Minuten vor der Veranstaltung an der Tageskasse, eine Voranmeldung in der Verwaltung des Museums ist bis Freitagmittag möglich unter Tel. 0651 718-1459 oder per E-Mail an stadtmuseum@trier.de. Ale Themen und Termine sind online unter www.museum-trier.de zu finden.

Die Trierer Kinder Wissenschafts- und Forschertage 2020 haben passend zur Uni-Ausstellung die Geschichte der Trierer Universität zum Thema. Am 21.10.2020 können junge Nachwuchsforscher von 9.30-15 Uhr am Entdeckertag zur Geschichte der Universität Trier teilnehmen. (Kosten 20 € inkl. Materialkosten, Selbstverpflegung): Maximal können 8 Kinder teilnehmen.

Das Herbstferienprogramm des Stadtmuseums Simeonstift für Kinder ab 6 Jahren findet vom 12.-16. Oktober 2020 statt, das Thema lautet „Schatzsucher und Sammler – gestalte deine eigene Wunderkammer“. Aufgabe des Museums ist es, Dinge zu sammeln und aufzubewahren. Kinder sammeln gerne besondere und seltene Dinge. In einem Workshop gestalten wird eine eigene kleine Wunderkammer mit vielen Kuriositäten und Schätzen gestaltet, ein eigenes kleines Museum. Der Kurs findet jeweils von 9-13 Uhr statt und kostet 65 € inkl. Material

Für die Kinderkurse ist eine verbindliche Anmeldung unter museumspaedagogik@trier.de oder Tel. 0651 718-1452 erforderlich.

Für Familien mit Kindern beginnen ab Oktober wieder die Sonntagsführungen für Kinder, Eltern und Großeltern. An jedem ersten Sonntag im Monat findet diese um 14 Uhr statt. Die Kosten belaufen sich auf 1 € pro Person, Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt.

 

Museum am Dom

Madonna aus dem Museum am Dom. © Museum am Dom
Madonna aus dem Museum am Dom.
© Museum am Dom

Das Museum am Dom präsentiert seine neue Sonderausstellung Anteil nehmen„, in der Skulpturen und Bilder aus der eigenen Sammlung gezeigt werden. Mit „herzlicher Anteilnahme“ bekundet jemand, dass er die Trauer um einen Verstorbenen mit dessen Angehörigen teilt. Er nimmt Anteil an deren Leid und Trauer. Die mittelalterliche Kunst hat dafür ein archetypisches Bild geschaffen: die Pietà oder auch Vesperbild genannt. Maria hält ihren toten Sohn Jesus auf den Knien und trauert um ihn. Sie nimmt Anteil an seinem Leid und gleichzeitig nimmt sie den Betrachter mit hinein in ihre Trauer. So nimmt auch der Betrachter Anteil. Anteil nehmen – das gilt nicht nur für Tod und Trauer. Auch an freudigen Ereignissen wie der Geburt eines Menschen kann man Anteil nehmen. Oder ganz einfach am Schicksal eines Menschen, sei es ein hartes oder ein leichtes Schicksal.

Im Herbst lockt auch die Vortragsreihe „Die Geschichte hinter dem Objekt“ ins Museum am Dom. Am 25. September referiert Dr. Christiane Häslein zum Thema „Vorsorge für das Jenseits – Das Epitaph der Kanonisse Maria Magdalena von und zu Frankenstein“. Museumsdirektor Markus Groß-Morgen spricht am 16. Oktober über eine Skulptur: „Von Faltenkaskaden und besonderem Schnitzwerkzeug – Eine spätromanische Madonna vom Mittelrhein.“ Stefan Schu und Kirstin Mannhardt nehmen am 6. November gleich zwei Bilder in den Blick: „Maria und Jesus – Zwei Gemälde von Albrecht Bouts? Mit Infrarot auf Wahrheitssuche“. Die Vorträge finden jeweils freitags von 14:30-16:00 Uhr im Museum am Dom statt, eine Anmeldung ist erforderlich. Die derzeit geltenden Hygieneregeln mit Abstand und Mund-Nasenschutz sind einzuhalten. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt, Kontaktdaten müssen angegeben werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 6 €.

Nach Anmeldung und Angabe der Kontaktdaten sind auch wieder Gruppenbesuche mit bis zu zehn Personen im Museum am Dom möglich. Sehr gerne bietet das Team des Museums auch Gruppenführungen mit bis zu zehn Personen an, auch hier ist eine Anmeldung erforderlich.

Angebote für Schulkinder: Im Rahmen der Kulturwanderwoche 2020 beteiligt sich das Museum am Dom mit zwei Führungen: „Das größte Puzzle der Welt“ befasst sich der berühmten spätantiken Deckenmalerei, die nach dem 2. Weltkrieg unter dem Trierer Dom entdeckt wurde. (22., 23. u. 24. September). Eine weitere Führung stellt die Frage „Wer hat den Trierer Dom gebaut?“ (21., 22.9. und 23. September). Information und Anmeldung unter https://www.trier.de/kultur-freizeit/junge-stadt/kulturwandertag/museum-am-dom

 

Schatzkammer der Wissenschaftlichen Bibliothek Trier

Vorkarolingisches Fragment Augustinus (Fragm. aus Hs 2099/686 4°). Das Fragment enthält zwei äußerst selten überlieferte Predigten des Augustinus, niedergeschrieben in vorkarolingischer Zeit. Entstehung: Luxeuil (?), 8. Jahrhundert. Herkunft: Frauenstift St. Irminen © Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier, Foto: Anja Runkel
Vorkarolingisches Fragment Augustinus (Hs 2099/686 4°).  © Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier, Foto: Anja Runkel

Die Schatzkammer der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier liefert im Herbst einen bedeutenden Beitrag zur Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht (Landesmuseum Mainz, 9. September 2020 bis 18. April 2021). Unter anderem werden der „Codex Egberti“, das „Gregorblatt“ und das „Ada-Evangeliar“ entliehen. Als Ersatz präsentiert die Schatzkammer in seiner Ausstellung bislang nicht gezeigte Kostbarkeiten von einmaligem Rang und Namen. Genannt seien ein Fragment mit zwei Predigten des Kirchenvaters Augustinus aus dem 8. Jahrhundert, eine frühe Handschrift der „Gesta Treverorum“ oder eine Weltchronik aus dem Jahr 1474 mit der ersten gedruckten Darstellung Triers.

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden jeden Dienstag um 15 Uhr statt. Diese stehen unter dem Motto „BUCHSTÄBLICH – Kunstvoller Zusammenklang von Wort und Bild im Mittelalter. Eine Stunde lang erfahren Interessierte Wissenswertes über die faszinierende Welt der mittelalterlichen Kunst, Kultur und Geschichte und versenken sie sich in die geistige Welt längst vergangener Epochen. Die Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier hütet bibliophile Schätze von höchstem Rang und größtem Wert. Viele ihrer Handschriften und alten Drucke zählen zum kulturellen Weltruf, andere Werke bezeugen das künstlerische Niveau der Skriptorien und Malstuben des Trierer Raumes. Eine herausragende Stellung besitzen der zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehörende „Codex Egberti“, das „Ada-Evangeliar“ und die „Trierer Apokalypse“.

Themenführungen laden zu einem Besuch an jedem ersten Sonntag im Monat um 11 Uhr ein. Folgende Themen werden beleuchtet: 6. September: Geschriebene Bücher / gedruckte Bücher; 4. Oktober: Bücher, Zeugnisse ihrer Zeit; 1. November: Bücher und ihre Ausstattung (Größe, Schmuck etc.): 6. Dezember: Buchdruck, mit Gutenbergs Erfindung in ein neues Zeitalter.

Die Führungen selbst sind kostenlos, es ist nur der Museumseintritt zu zahlen. Die Anmeldung ist erforderlich unter: 0651 718-1427, -1429 (Frau Hillen-Horsch) oder per E-Mail an schatzkammer@trier.de.

 

Museum Karl-Marx-Haus

Vorbildlich: Marx mit Mundschutz. © Museum Karl-Marx-Haus
Vorbildlich: Marx mit Mundschutz. © Museum Karl-Marx-Haus

Bis zum 20. September ist im Museum Karl-Marx-Haus die Sonderausstellung „Dasein.2020 – Perspektiven neu zugewanderter Menschen in der Region Trier“ mit Kunstwerken von Geflüchteten zu sehen.

Seit dem 1. August bis Ende September finden jeweils samstags um 14 Uhr im Garten des Karl-Marx-Hauses Einführungen statt. Alle Marx-Interessierten können sich in der Führung „Von Trier in die Welt“ über Marx‘ wechselhaftes Leben, sein facettenreiches Werk und seine wirkungsstarke Theorie informieren. Aufgrund der aktuellen Situation ist die Anmeldung zur Führung zwingend erforderlich. Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei 10 Personen. Anmelden können sich interessierte Besucherinnen und Besucher am Empfang des Museums, per E-Mail an karl-marx-haus@fes.de oder unter Tel. 0651 97068-0. Außerdem gelten die allgemeinen Hygiene-Regeln, d. h. ein Mindestabstand von 1,50 m und das Tragen von Gesichtsbedeckungen.

Für Kinder und Jugendliche bietet das Museum die in Kooperation mit der Hochschule Trier, Fachbereich Informatik, entstandene App „Dusting Karl Marx“ an, mit der Räume und Ausstellungsstücke im Karl-Marx-Haus spielerisch erkundet werden können.

Am 29. September 2020 findet um 18 Uhr die Online-Veranstaltung zum Thema „EU und Afrika – Partnerschaft statt Patenschaft“ in Kooperation mit dem FES-Regionalbüro Rheinland-Pfalz/Saarland statt. Weitere Informationen hierzu sowie über alle Angebote des Karl-Marx-Hauses finden sich auf der Website www.karl-marx-haus.de.

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